12. November 2024
Presseerklärung zum Festvortrag anlässlich der Mitgliederversammlung des Unternehmensverbandes Östliches Ruhrgebiet e.V.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Unternehmensverbandes östliches Ruhrgebiet begrüßten ca. 100 geladene Gäste als Festredner den Extremismusforscher Ahmad Mansour, der zum Thema „Was tun gegen Jugend- und Clankriminalität?“ referierte.
Der arabische Israeli erläuterte die Organisationslogiken partriarchalischer Familienstrukturen, die sich auch in der Clankriminalität wiederfinden lassen. Die patriarchalische Struktur, in der das Recht des Stärkeren gelte, lasse sich nur schwer mit der hiesigen Wertestruktur in Einklang bringen, wo Gerechtigkeit das Leitmotiv sei. Gerade Jugendliche, deren persönliche Entfaltungsmöglichkeiten in dieser strengen Struktur sehr eingeschränkt seien, würden versuchen, Anerkennungsdefizite im sozialen Umfeld, den sozialen Medien und der Öffentlichkeit auszugleichen. Dies geschehe eben auch durch die Begehung von Eigentums- oder Gewaltdelikten. Der demokratische Staat, seine Institutionen und auch die Polizei, würden im Verhältnis zu Autokratien als schwach und minderwertig gesehen und in ihrer Autorität nicht anerkannt. Es sei sehr schwierig, diese traditionelle Familienstruktur zu verändern und allen Familienmitgliedern die gleichen Rechte zuzuerkennen.
Er forderte, bereits Kindern die Werte, Stärken und Möglichkeiten der demokratischen Ordnung als alternatives besseres Lebensmodell zu vermitteln, um diese Entwicklung aufzubrechen. Diese Chance werde bisher viel zu sehr vernachlässigt.